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The Adventures are going to continue! by wolfsen
March 23, 2011, 1:01 am
Filed under: Uncategorized

(copied from tecruebeler.wordpress.com)

Hier wird ja irgendwie nix mehr geschrieben, also werde ich ab und zu einfach mal mein Geschribsel von meinem Blog hier posten…

 

Last week, I have been in Madrid to meet with the program coordinator from a Masters program I am interested in. The program is bilingual and called “Economics of the Austrian School”. I mentioned the Austrian School in this blog a couple of times before and now I am ready to study it for one year in Madrid. Prof. Dr. Dr. Jesùs Huerta de Soto the program coordinator and a famous Austrian economist told me that I have a 100% chance to get into the program. It was very exciting to see what kinds of books the masters students read in the course. All the great names which I love to read are part of the readings in the program: Ludwig von Mises, Murray N. Rothbard, Jesùs Huerta de Soto, Guido Hülsmann, Walter Block, Joe Salerno, Philipp Bagus, Friedrich A. von Hayek, Israel Kirzner and so on.

All the students are as passionat as I am about the Austrians and were discussing very intensively about topics like monopoly theory and theory of the impossibility of socialism. I felt like a child in the toy store. And I got a lot of toys. Huerta de Soto gave me around ten books for free and he even signed one for me. In return I was asked to sign my “book” for him, too. That was an interesting experience for me. Another one was to get driven to the university with the Bentley of Huerta de Soto. I hope this will continue when I am going to study in Madrid for the whole time there, but I doubt it.

The program is going to start in September and topics are going to be for example: Innovation and Technology and Market Process, Market Process and Institution’s – Dynamic Efficiency, Economic Analysis of Interventionism, Finance Economics. Exchange and bank Crisis and their Effects on the Business Cycle, Economy and Environment, Economics and Evolution and so on.
It is a one year program and it will finish with a master thesis. In the moment I am interested in the incentive system for (mainstream) economist and would like to write about that, but I have much more to read and to study before I can come up with a decent master thesis topic.

Since yesterday I am not a student anymore. I got my temporary degree yesterday and I am very pleased to get a 1,3 as final GPA (1,0 best -> 4,0 worst).  With this grades and the fact that I have a double major I could get into some different esteemed university but that is not what I want. Austrian Economics is the thing I want to study and there are only a handfull of programs on the whole planet to study this. Furthermore, Madrid is only one year and I could take another master if it then seems necessary.

In preperation for Spain I am going to fly to Argentina in the beginning of April. I am going to attend some intensive language Spanish courses, probably live in an Argentinian family, work in a think tank and go to the Mont Pèlerin Society regional meeting in Buenos Aires. These are exciting opportunities and I am very greateful to Diego N. Marcos, head of the economist department at Universidad del Centro Educativo Latinoamericano in Rosario. I got to know him during the seminar “Globalisation and Market Economy” in Gummersbach and we became friends. He is helping me a lot with all these undertakings.

I will spend at least two month in Rosario and probably travel around a little bit. If I get into the Koch Summer Fellowshipprogram I am going to the USA at the beginning of June. Here you take a look at the 10 week program: http://www.theihs.org/koch-summer-fellow-program. I am under the last 170 candidates (out of 1300 applications) for 80 seats and we will see how this plays out. If I do not get into the program I will fly to the USA a little bit later anyway to attend some seminars from the Foundation for Economic Education, the Ludwig von Mises Instiute and the Institute for Human Studies.

I hope I get some help from the Friedrich-Naumann-Foundation for Argentina and Spain so that I can afford all these plans. If not I have still some financial reserves and I am more than willing to spend it on theses plans.

We will see. Keep you all posted on this website. If you have recommendations and corrections for my post I am more than happy to get corrected. Otherwise I won’t learn how to make it better ;).

Here some more pictures from gorgeous Madrid:

Wens interessiert: Bachelorarbeit: http://www.freiheit.org/files/100/26-Notenbanksysteme-von_Laer.pdf



Tag 100: Olé, Olé, Olé by wolfsen
May 20, 2010, 10:14 pm
Filed under: Istanbul

100 Tage sind um und da das Wort Olè etymologisch von Allah abstammt und ich mich in einem größtenteil islamischen Land befinde, finde ich es angebracht so meine Freude über 100 Tage voller fantastischen Erfahrungen und Erlebnisse kundzutun.

Nachtrag Syrien:
Wollt eben nur zwei kurze, aber interessante, Dinge hinzufügen. Ich mag es neue Gerichte zu probieren und einfach auf gut Glück Speisen zu bestellen. In Aleppo habe ich deswegen Lamb Spine bestellt. Ich hatte vergessen was Spine übersetzt bedeutet und somit habe ich das bekommen, was ihr im unteren Eintrag als “iiiiiihhh” gekennzeichnetes Bild sehen könnt.
Spine bedeutet Spinal und ich habe somit zum ersten Mal in meinem Leben Lammspinalnerven gegessen. Es schmeckte furchtbar und ich habe es auch nicht aufgegessen. Die Dinger sehen aus wie Würmer aber bekommen nach einigen Bissen einige sandige Konsistenz und bleiben in den Zähnen kleben. Nicht zu empfehlen
Der zweite Nachtrag ist ein wundervolles Zitat von dem Hotelbesitzer, auf dem Dach wir den Geburtstag von Bruce gefeiert haben. Um 5 Uhr morgens verabschiedet er sich von mir mit den Worten “I am a good Muslim, so I am totally drunk. Have a good night sleep”. Fand ich witzig!

Der Unialltag hatte mich schnell wieder und ich durfte auch weitere Referate lauschen. Dabei durfte ich ein weiteres Highlight erleben bei dem ernsthaft bei einem Referat die Quelle http://www.google.com angegeben wurde. Über wikipedia.com wundere ich mich schon gar nich mehr, aber google is nich mehr zu toppen!

Diesmal war ich nicht krank und ich habe das zweite Midterm bei Makroökonomie mitgeschrieben. Habe sehr viel gelernt, aber es war dennoch sehr schwer. Habe mich im Anschluss mit dem Besuch des letzten Fussballheimspiels meines Lokalteams Besiktas belohnt. Wir haben 2-0 gewonnen und es war sehr amüsant zu sehen wie inbrünstig die Türken den Sport zelebrieren. Danach ging es wieder einmal nach Taksim und danach zu Brent, ein guter Freund aus den Vereinigten Staaten, mit dem ich bis zum Morgengrauen Tavla spielte.

Letzte Woche hatte ich meine erste Couchsurfing Hostingexperience. Martin, ein Uruguayer der in Spanien lebt, reist seit etlichen Monaten mit dem Fahrrad durch Europa und ist nun nach 4.100 Kilometern in Istanbul angekommen. Er hat zwei Tage bei mir übernachtet und ich habe ihm meine Universität gezeigt und bin mit ihm zum Dolmabahce Palace gegangen. Es war eine sehr gute Erfahrung und ich bin froh das ich ein wenig der Community zurückgeben konnte, da ich bis Martins Ankuft immer nur das Surfen und nicht das Hosten wahrgenommen habe. Er hat seine Dankbarkeit mit vielen ausgegebenen Bieren und seiner Zufriedenheit über die gute Zeit in meiner WG ausgedrückt.

Hier könnt ihr einige Bilder vom Dolmabahce Palace Euch anschauen. In diesem Palast ist Atatürk 1937 gestorben und wurde danach nach Ankara geschippert um ihn dort beizusetzen. Apropo Atatürk, der Kerl ist ja normalerweise überall zu sehen aber gestern war der Tag der Sport und der Jugend und es ist ein richtiges Propagandafeuerwerk. Man sieht überall riesige Flaggen über Hochhäuser gespannt, Wimpel überall und jedes fünfte Haus hat einen riesiges Atatürk Banner gehisst. Man sieht viel mehr Flaggen als in den USA und das soll ja schon einmal was heißen. So wie ich das von einem Türken erklärt bekomme habe, hat Atatürk an dem Tag auf irgendeinem Boot beschlossen nicht im etablierten politischen System sich zu engagieren, sondern in einer anti-osmanischen Organisation, den Jungtürken, aktiv zu werden.  Deswegen gab es überall gestern Sportfeste und es war sehr viel los in der Stadt. Ich habe den freien Tag dazu genutzt zum Topkapi (i ohne Punkt) Palace zu gehen. Dieser ist im Gegensatz zum Dolmabahce Palace sehr oriental und verfügt nebst schönen Gärtern, prächtigen Artefakten auch über einen riesigen Harem. Ich kann nun von mir behaupten, dass ich Mohammeds Barthaare und noch en paar heilige Reliquien gesehen habe. Diese weltlichen Reliquien habe mich jedoch zugegebenermaßen wenig spirituell beeindruckt. Nichtsdestotrotz war der Besuch höchst interessant und die Geschenke die über 100 von Jahren den Sultanen überreicht wurden waren äußerst beeindruckend.

Das letzte Wochenende bevor dem Endspurt in die Klausurenphase steht an und ich habe einiges vor. Morgen werden wir vermutlich mit um die zehn Leuten Paintball spielen gehen. Habe das noch nie gemacht und bin neugierig wie das wird. Am Samstag werde ich mich mit einer türkischen Freundin von mir in Ortakoy treffen und ein Segelbootwettrennen beiwohnen. Am Sonntag steht der Redbull Flugtag an, bei dem Hobbybastler mit surrealisitschen Apparaturen versuchen so weit wie möglich über den Bosporus zu fliegen. Das könnte interessant werden.

Zu guter Letzt werde ich endlich auch die musikalischen Angebot Istanbuls wahrnehmen. Am Ende des Monats gehe ich zu einem Konzert von Paul Kalkbrenner, welcher ein bekannter Elektro-Minimal DJ in Deutschland ist. Zum Zweiten habe ich gestern Karten für den Freitag des Sonisphere Festival gekauft. Ich werde endlich einmal Rammstein live hören. Das wird episch. Ja, Mudder du kannst jetzt ruhig neidisch werden. MEIN HERZ BRENNT! 😉  Ein weiteres Highlight ist der Auftritt von Stone Sour. Am 27 Juni findet das Konzert statt. Werde vermutlich keine Bilder machen, weil meine Kamera wohl dabei zerstört würde.

Bilder und viele weitere Einträge könnt Ihr auf meinem persönlichen Blog finden: http://tecruebeler.wordpress.com/



Tag 16 oder auch “Your class is sooooo riveting to me” by wolfsen
February 25, 2010, 11:32 pm
Filed under: Istanbul

Eigentlich hatte ich immer das Gefühl das ich ziemlich stressresistent bin, aber diese Woche war echt heftig. Ich konnte dies nur durch eine gleich hohes Rumnöhllevel kompensieren. Nach der ersten Anmeldungsphase für die Kurse hatte ich folgenden Stundenplan:

Turkish 111.03
Comparative Political Economy of Europe
Current Issues of World Politcs II (graduate course)
Topics in Public Finance
Turkish Tax System und
Macroeconomics I

Die Veranstaltung zum türkischen Steuersystem wurde nur auf Türkisch gehalten, was eigentlich nach BU Hochschulrichtlinien gar nicht möglich ist, und hinderte mich an der Belegunge des Kurses. Dies hat meinen Stundenplan schon früh aus der Bahn geworfen, weil ich leider auf die vielen VWL Punkte angewiesen bin, da ich sonst meinen Doublemajor in VWL und Politikwissenschaften gefährdet sehe. Normalerweise ist Finanzwissenschaften genau mein Gebiet und ich habe so gut wie alles an der Universität Erfurt darin belegt, aber der Kurs hier an der Uni ist sehr stark mathematisch ausgerichtet. Dies macht ihn für mich unattraktiv, weil a) Mathe stinkt und b) ich schon genug davon durch Makro I habe. Deswegen war ich z.B. am Dienstag sieben Stunden hintereinander in Veranstaltung auf dem Campus. Diese sieben Stunden gepaart mit ständiger Hetzerei von einem Campus zum nächsten, sowie der ständigen Sucherei nach den Räumen. Das Schlimmste ist jedoch, dass man meist immer nur so kleine Kaffee bekommt: Etwa 200ML.

Mein Stundenplan muss sich also verändern und ich durfte wieder in das Vorlesungsverzeichnis schauen und gucken welche Kurse in mein Stundenplan passen und eine grobe ökonomische Ausrichtung haben. Dadurch musste ich ein wenig kreativer werden und habe nun auch Veranstaltungen aus der Fakultät für “International Trade” belegt. Mein jetziger Wunschplan sieht wie folgt aus:

Turkish 111.01 (bessere Zeiten, an nur zwei Tagen anstatt an drei)
Macro I
Topic in Public Finance (werde ich höchstwahrscheinlich noch droppen, kommt drauf an wie der Schwierigkeitsgrad und der Arbeitsaufwand wird)
Introduction into Management
Introduction into Marketing
Comparative Political Economy of Europe
Economical Integration of the European Union

Das sind umgerechnet ca. 36 ECTS Punkte und viel weniger als ich normalerweise mache. Jedoch hat die BU, wie auch die meisten anderen Nichtdeutschen Universitäten, eine angloamerikanische Art der Lehre. Man hat wenige dafür jedoch intensiv Kurse. Das heißt z.B. für Marketing, dass ich dort eine Gruppepräsentation, zwei Case Studies, ein Essay, das Midterm- und das Finalexam absolvieren muss. Dies bedeutet einen gleichmäßigen Workload bei dem man kontinuierlich mitarbeiten muss. Dieses System ist meines Erachtens viel besser, da dies kein so starkes Bullimielernen am Ende des Semesters beinhaltet und auch nachhaltigeres Wissen hervorbringt. Jedoch sind somit in einem Semester nicht ansatzweise die 50 Punkte drin, die ich sonst an der UE belege.

In Kursen die man vorher nicht auf seine Liste hatte, sollte man vor dem Besuch eine E-Mail schreiben wodrin man sich erklärt warum man den Kurs nicht belegen konnte, warum einen der Kurs interessiert usw. Es ist eigentlich immer das Gleiche und sehr durchschaubar, aber trotzdem muss es gemacht werden. In einem zweiten Schritt geht man dann zu den Veranstaltungen hin, spricht am besten noch persönlich mit dem Professor und weint dort rum, dass alles nich so toll mit dem Stundenplan ist und das man unbedingt diesen höchstinteressanten Kurs benötigt. Dabei kann man varieren: Your topic is riveting to me, I got a lot of recommendations about your intresting class, I have experience in your field of study and I would like to improve it even further, blablabla…Diese Vorgehensweise wurde mir von einigen türkischen Studenten empfohlen und ich kann meine deutsche Korrektheit in dem Fall zurückstellen, weil ich keine Lust habe nicht in meine Kurse zu kommen.
Danach vielleicht noch eine E-Mail um zu erinnern und dann kann man den Kurs in der sogenannen Add/Drop-periode mit dem Einverständnis (Consent: was diesemal eine Nachricht im Anmeldungssystem bedeutet) des  Professors belegen. Den Kram dann abschließend von seinem akademischen Advisor absegnen lassen und dieser Schritt ist getan. Danach folgt das Learning Agreement, welches von Verantwortlichen von beiden Universitäten unterschrieben werden muss. Damit sollte meiner heimischen Notenanrechnung nichts mehr im Wege stehen. Vermutlich naiv zu denken, dass das so einfach sein wird.

Ansonsten habe ich die Woche viele neue Leute kennengelernt (das Gros der Ausstauschstudenten sind Amis und Deutsche) und nichts weiter gemacht außer totmüde meist vor 10:00 Uhr ins Bett zu fallen. Die Mühe hat sich jedoch schon in so weit gelohnt, dass ich einen freien Freitag habe!



Tag 12: Sofia, Ninjasterne und erster Unitag by wolfsen
February 25, 2010, 3:53 pm
Filed under: Istanbul

Nachdem ich gestern Morgen nach wenigen Stunden, kaum erholsamen Schlaf im Bus, wieder aus Sofia gekommen bin, begann heute die erste Woche an meiner Universität. Um 10:00 Uhr stand “Comparative Political Economies of European States” auf dem Programm und fiel direkt erstmal aus. Die fünf Erasmusstudenten und ich waren die einzigen die nichts davon mitbekommen haben und ich bemerke gerade nach dem ich meine BU E-Mail Adresse erhalten habe, dass ich nicht einmal die E-Mail bekommen habe. Da die Türken nicht so wirklich mit meinem Nachnamen klar kommen heiße ich nun laut meine E-Mail Adresse: Wolf Von. Klingt en bissel chinesisch aber was solls! Hauptsache ich bekomme überhaupt irgendwelche Benachrichtigungen, aber das werde ich wohl erst in den nächsten Wochen feststellen.

Ich sitze gerade in der Bibliothek und werde später die Bilder von Sofia hochladen. Ich war von Donnerstag bis Samstag Abend in der Hauptstadt von Bulgarien und hatte eine gute Zeit. Es war zwar ein wenig anstrengend mit zehn Leuten zu reisen, aber naja ich habe die Sachen sehen und machen können die ich wollte. Es ist wirklich nicht das Einfachste mit neun Amerikanern rum zu reisen, die alle fünf Minuten stehen bleiben müssen um zu beraten was zu tun ist und sich beschweren wie schwer das ganze Laufen usw. ist und ansonsten keinen Plan haben was sie machen sollen. Ich habe ein paar Informationen über Couchsurfing in Erfahrung bringen können und so haben wir auch einen tollen Abend in dem Studentenviertel der Stadt vebracht. Tagsüber haben wir die ganzen Sehenswürdigkeiten, von denen es eine Menge in Sofia gibt, besucht. Erstaunliche Bauwerke, viele Gotteshäuser jeglicher Art (Orthodox, Katholisch, Islamisch usw.) Museen und überall gutes und günstiges Essen gegessen. Letzteres habe ich wirklich sehr genossen und es war eine interessante Erfahrung über ein Mobiltelefon seine Bestellung zu besprechen, weil keiner der Kellner Englisch sprechen konnten. Für 2,50 haben wir dann jeder einen bulgarischen Salat, irgendwas Cebabcici-mäßiges, Frikadellen und mit Käse gefülltes Fladenbrot bekommen. Richtig krass habe ich so en kleinen Ramschmarkt empfunden an dem ich mit Hakenkreuz versehene Messer, Medaillien und sogar einen Wecker kaufen konnte. Ich habe jedoch keine Ninjasterne, Schlagringe, ausgestopfte Füchse oder irgendwelche dreckskommunistischen Artefakte, sondern nur eine amerikanische Silbermünze von 1886 für 3,50 € erstanden (der Kerl wollte Zehn haben). Ein sehr passendens Bild habe ich jedoch auf dem Markt entdeck: Ein Büste Hitlers wurde direkt neben der von Stalin feilgeboten.

Am Samstag Abend sind wir in eine bulgarische Operette gegangen. Die Musik war sehr gut, aber leider war alles auf bulgarisch. Die Handlung schien einer Soap zu ähneln: jeder hat was mit jedem und es gab ständig Stress. Am selben Tag haben wir noch unseren (unbewussten und unfreiwilligen) Respekt für den Nationalhelden Wassil Lewski in Form eines Kniefalls äußern dürfen. Wir standen mitten in einer Mengen und hatten keinen Plan warum vor uns 100 mit Federnhüten beschmückte Soldate Stramm standen und Märsche gespielt wurden. Als dann alle um uns herum auf die Knie gingen fühlten wir uns auch genötigt dies zu tun. Wassil Lewski wollte um 1860 herum Bulgarien von osmanischen Reich befreien und einen demokratischen Staat etablieren. Der Satz: “„Falls ich gewinne, gewinne ich für ein ganzes Volk – falls ich verliere, verliere ich nur mich.“ von ihm, sollte sich auch Bewahrheiten da er an dem Platz wo die Gedenkveranstaltung in Sofia stattfand gehängt wurde, nachdem er von der osmanischen Polizei verhaftet wurde.

Den Rest der Woche werde ich sehr viele Veranstaltungen besuchen und wie alle hier an der Uni versuchen möglichst viele Kurse zu bekommen um dann im Nachhinein auszusieben. Dieses System ist wirklich nicht das Einfachste, vor allem wenn man kein Plan hat wo die Gebäude und Räume auf den drei Campi zu finden sind. Werde ich schon hinbekommen und am Samstag steht schon ein weitere organisierte Veranstaltung zum Minatürk als Belohnung an.



Tag 5 in Istanbul by wolfsen
February 25, 2010, 3:51 pm
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Die ersten Eindrücke findet ihr auf meinem eigentlich Blog: http://tecruebeler.wordpress.com/ Werde ab jetzt aber auf Stawiinternational und meinem Blog den gleichen Kram posten.

Was alles so in fünf Tagen passieren kann ist erstaunlich! Ich muss erst mal meine Bilder von der Kamera mir anschauen um all die wundervollen Eindrücke zu rekapitulieren. Die ersten drei Tage waren sehr stressig. Ich habe nicht das Leben eines Touristen geführt. Ich musste mich direkt in das kalte Wasser werfen und viele Stadteile Istanbuls eigenständig erkunden, weil dort die verschiedenen Wohnungen liegen, welche ich mir angeschaut habe. Die erste Bude war aufgrund des netten türkischen Studenten attraktiv und sehr billig. Die riesigen Schimmelflecken in der Ecke haben ich jedoch ein wenig beunruhiged und ich habe mir noch weitere Wohnungen angeschaut. Bei der Zweiten war der Typ mir äußerst suspekt, weil er ungefähr 100 Mal “Don’t worry, my friend” sagte und allgemein auch die Bude etwas brüchig war. Danach bin ich 50 Minuten (es kam mir wie eine Ewigkeit vor) mit gefühlten 300 Leuten in einem Bus von şişli  nach Ortaköy gefahren. Das war der Horror! Dort angekommen waren beide Wohnungen innerhalb von 15 Minuten vergeben und ich konnte wieder zurückfahren!

Nach diesen frustrierenden Stunden, die mich den Großteil meines Tages gekostet haben, bin ich Abends noch nach Beşiktaş gefahren um mich dort mit einem weiteren Onur zu treffen. In genau diesem Appartment sitze ich nun drei Tage später und es ist perfekt. Onur ist unglaublich freundlich, hilfsbereit, humorvoll und hat an der BU (Bogazici University) graduiert. Somit konnte er mir auch mit dem ganzen formalen Gedöns helfen, welches sich in Form der Anmeldung heute morgen ausgedrückt hat. Dort versuchen ca. 10.000 Studenten gleichzeitig soviele Kurse wie möglich zu ergattern und das System ist hoffnungslos überlastet. Ich habe mit etwas 15 gleichzeitigen Tabs gearbeitet und leider nur zwei Kurse bekommen. Dies wird sich jedoch hoffentlich noch ändern und ist völlig normal.
Ein weiterer Mitbewohner in meiner WG wird in zehn Tagen oder so noch gesucht werden. Bilder von der Wohnung werde ich den nächsten Tagen bei irgendeinem Filehoster uploaden. Der erste Besuch der Wohnung hat drei Stunden, zwei Effes und einige Stücke von selbstgebackenem herzhaften Gebäck gedauert. Wie soll man dann noch Nein sagen?

Yusuf ein Freund von Onur1 (dessen Couch ich benutzt habe) hatte über das Wochenende Freunde aus Spanien eingeladen und nach dem anstrengendem Tag haben wir uns in einer der vielen Kneipen am Taksim Square getroffen. Dabei habe ich erfahren das Yusuf eine kleine Tour mit den beiden Spaniern machen wollte und ich habe mich dort direkt eingeklinkt, weil ich bisher nicht besonders viel von den umfangreichen Sehenswürdigkeiten erblickt habe. Es war ein wenig anstrengend aber lohnenswert. Anstrengend deshalb, weil wir bis 9 Uhr morgens durchgefeiert haben und um 12 Uhr schon wieder aufgestanden sind, weil die Spanier nur das Wochenende über in Istanbul waren. Nach dem uns durch den großen Basar (Kapalı Çarşı) gekämpft haben, stand die Hagia Sophia und die Blaue Moschee auf dem Plan.

Bevor wir jedoch diese großartigen Bauten bewunderten, waren wir in einer riesigen und berühmten Zisterne, der Cisterna Basilica. Dieses fast 1500 jährige Bauwerk ist erstaunlich und dient nicht nur dem Tourismus, sondern auch als Ort für Konzerte und Lasershows. Mitten im Wasser umgeben von Fischen gibt es sogar eine extra Plattform auf der solche Veranstaltung dargeboten werden. Meine abschließenden Worte zu Yusuf waren, dass ich es super finden würde mal solch ein Konzert in der Zisterne zu erleben. Dieser Wunsch ging überraschenderweise drei Stunden später in Erfüllung. Ich hatte mich nämlich für ein Konzert mit türkischem Tanz angemeldet und musste etwas früher von unsere touristischen Hetze aufbrechen um zu dem Treffpunkt am Superdorm (in der fast nur die Amis wohnen und mehr für ihr manchmal mit Schimmel gespickte Gefängniszelle zahlen als ich für meine 17 Quadratmeter) zu gelangen. Ich wusste nämlich nicht wo der Platz ist wo wir uns treffen sollten. Ich hatte auch durch die Feierei und den Stress der letzten Tage nicht so den Plan gehabt wo ich hin muss und was überhaupt so genau passieren wird. Dieses Konzert hat dann genau in der vorher besuchten Zisterne stattgefunden und war sehr eindrucksvoll.

Dies war der zweite Derwisch in meinem Leben (den ersten habe ich zufälligerweise bei einem türkischen Festival in New York gesehen) und es war wieder mal beeindruckend, wie sich diese Typen sieben Minuten im Kreis drehen können und dann einfach stehen bleiben, um dann ohne irgendwelche Rückwärtsessendenerscheinungen ziemlich cool wegzulatschen. Danach? Wie hätte es auch anders sein können Party ^^. Angenehmerweise konnte ich mich ein netter Gruppe mit elf weiblichen Teilnehmer anschließen und wir sind zum Taksim gelaufen um dort ein weniger traditionelles Konzert  zu besuchen. Da mein Mobiltelefon unglücklicherweise leer war, konnte ich leider nicht mit Onur1 checken, welche Etablissements kosher sind und welche nicht. So sind wir dann um 2 Uhr in einem eher schäbigen Club gelandet. Das is ja nicht das Schlimme, aber irgendwelche Leute haben den Mädels die ganze Zeit Schnaps ausgegeben und mir ein Bier. Nach einiger Zeit haben die mir aber eine Rechnung von 100 Lira präsentiert. Das ist etwas weniger als 50 Euro. Das ich die deswegen ausgelacht haben fanden sie nicht so witzig und bestanden auf die Kohle. Wir sind dann einfach abgehauen und ich habe mich noch meinen türkischen Freunden angeschlossen die einen gemütlichen Abend in der lateinamerikanischen angehauchten Kneipe verbrachten. Dort haben wir uns noch einige traditionelle, völlig andere, türkische Tänze angeschaut und wieder bis zum Morgengrauen dort eine gute Zeit verbracht.

Die restlichen zwei Tage habe ich etwas ruhiger angehen lassen und habe mich ein wenig eingerichtet, meine Tasche ausgepackt und einiges an Zeug gekauft. Lebensmittel sind verdammt teuer hier und mein Konto wird schneller leer als ich das möchte, aber dafür habe ich ja extra gespart und in der ersten Zeit eines Auslandssemester kann man und will ich auch nicht sparen. Aufgrund dieser Einstellung werde ich auch Mittwochnacht mich auf den Weg nach Sofia in Bulgarien machen. Vermutlich werde ich danach (ca. 22.02) wieder Zeit finden zu bloggen. Ich freue mich natürlich wieder auf Eure Kommentare.



“Finnland is jetz vorbei” – Eine Art Abschlussbericht by boobaaboobaa
December 21, 2009, 10:31 pm
Filed under: FINNLAND, Martin @ University of Tampere, Uncategorized

halli hallo liebe freunde, hier kommt noch ein kleiner beitrag zu unserem super-blog von martin. ich bin jetzt seit ein paar tagen wieder in deutschland und habe mein glorreiches erasmus-semester in finnland erfolgreich hinter mir gelassen.

tampere - eine stadt zwischen tradition und moderne BLABLA

die letzten wochen hatte ich eine menge besuch und habe ein derbes kontrastprogramm zu meinem einsiedlerartigen streberdasein des vormonats gefahren. es gab wilde sauna-partys, wir waren in der finnischen nationaloper und ich habe im nationalpark ein feuer gemacht um einen abgefrorenen fuß aufzutauen.

ich habe eben festgestellt, dass ich in finnland in 4 monaten einen temperaturabfall von über 50 grad mitgemacht habe. am anfang waren es mittags gute 30 grad, man konnte im see baden und martin seine haut verbrennen. die letzten tage vor meinem abflug waren es dann oft minus 22 grad und es lag schnee. diese temperatur kam besonders intensiv, wenn man aus der 120 grad sauna ins freie geht und sich kurz abkühlt. da sauna DIE finnische national-spezialität ist, habe ich mir das so oft es geht gegeben. wir hatten eine sauna im wohnheim, die zwar nicht besonders schön war, aber ihren zweck durchaus erfüllt hat. des nächtens fand sich immer eine nette kommilitonin, die vor dem schlafengehen noch lust auf ein gute-nacht-bierchen bei 110 grad hatte. besser kam da nur die traditionelle sauna am see, deutlich größer, voll mit gutgelaunten, echten finnen und anschließend ins eisloch hüpfen. zwischendurch natürlich ganz original das ein oder andere bierchen – eine super sache!

es war sehr kalt nach der sauna - von 120 °C auf -22 °C und vorher im 1 °C kalten see 😉

das wohnheim in das man mich steckte war nicht so ganz ein höhepunkt – für den preis von 3 erfurter wg-zimmern gab es nettes JVA-ambiente der sicherheitsstufe 4. ich hatte mir zu beginn direkt ein paar großartige finnische wg-zimmer gesucht, aber die wohnheimzentrale lies nicht mit sich reden – der vertrag war von deutschland unterschrieben und galt für die ganze zeit, vorher kündigen unmöglich. mit 85 crazy crazy erasmus-kiddies zusammenwohnen war so eine sache – aber dafür gab es sauna, fitness und supermarkt direkt im haus.
zu beginn habe ich den EILC-sprachkurs gemacht, den ich jedem nur empfehlen kann. mit geld von der eu-kommission haben wir schöne ausflüge gemacht und noch dazu ein bisschen finnisch gelernt. da in finnland selbst die obdachlosen besser englisch können als ich und das auch sehr gerne anwenden, habe ich alles gelernte finnisch ganz schnell wieder vergessen. dafür lernt man ähnlich bei unserem burg-lohra-wochenende ne ganze menge netter leute kennen und hat vor uni-beginn noch viel zeit, alles in ruhe kennenzulernen. während meiner anfangszeit und auch danach habe ich dann statt finnisch zu sprechen meine französisch- und polnisch-skills perfektioniert und auch meinen basiswortschatz in tscheschisch und itaienisch ausbauen können.

immer fleißig mitgeschrieben

die uni selber in tampere war auch eine ganz feine sache. ich kann nicht genau sagen woran das lag, aber das ganze studieren ging irgendwie entspannter vonstatten und ich hatte das gefühl, mich viel mehr auf das eiegntliche lernen konzentrieren zu können und nicht viel zeit mit nebensächlichkeiten vergeuden zu müssen. englisch war gar kein problem. ich habe unermüdlich punkte gesammelt und mittlerweile fast genug für einen zweiten bachelor. ich weiß nicht, ob es einen erasmus-bonus für uns gab, die sprachbarriere des englischen die dozenten gehemmt hat oder das finnische system generell so ist – mir ist auf jeden fall bewusst geworden, dass wir in erfurt ein sehr hohes niveau haben und im vergleich für jeden einzelnen leistungspunkt harte, ehrliche arbeit erbringen müssen. neben einem interessanten marketing-kurs und drei sehr inspirierenden asia-business-kursen haben ich (u.a.) noch einen kurs zu “german politics in a comparative perspective” gemacht. ein großes highlight meines akademischen lebens – von einem britischen prof in finnland einen völlig neuen blick auf sonst alltägliche und eiegntlich selbstverständliche zusammenhänge zu bekommen. (diesen kurs hoffe ich mir neben meinem europarechtskurs als öff-recht anerkennenzulassen.) sonst gab es hauptsächlich economics bzw business. abgerundet wurde dieser wilde mix von einer veranstaltung zu comics, in der ich mit großem arbeitsaufwand hoffentlich 6 punkte für das stufu bekommen kann.

mit den gedanken stets in der heimat

in finnland trinkt man gerne fettfreie milch und um mich wenigstens ein bisschen local zu fühlen, habe ich jeden tag ein bis zwei liter davon getrunken. überhaupt habe ich mich kontinuierlich sehr gesund ernährt. die mensa hatte durchgehend 5 sterne-qualität. auch ohne vom niedrigen standard aus erfurt vorgeprägt zu sein, wussten das viele leute sehr zu schätzen. für 2 euro irgendwas bekam man einen teller super salat, eine ausgewogene hauptspeise, 3 scheiben brot mit belag und zwei getränke. das beste war, dass man sich selber auftun konnte. das essen schmeckte immer frisch und war auch jeden tag sehr ausgewogen. dinge, von denen man in erfurt nur träumen kann. man verließ die mensa satt und zufrieden und nicht mit dem gefühl, irgendwas falsches gegessen zu haben und dass man eigentlich zur sicherheit hinterher einen wodka hätte trinken sollen. in tampere gibt es nämlich 3 mensen auf dem campus, die untereinander etwas haben, von dem man in der erfuter mensa sicher noch nie gehört hat: wettbewerb.

die stadthalle beim helloween-konzert

neben sport, sauna und gesundem essen gab es in tampere auch kulturell einiges zu konsumieren. direkt neben der uni steht die stadthalle, die für konzerte eine wahnsinnige akustik bietet. dort jede woche die tampere philharmonie zu hören war das allergrößte. sonst gab es auch noch viele museen, alternative konzerte und in meiner halbwegs direkten nachbarschaft eine riesige auswahl an sehr individuellen kneipen, in denen man schnell vergisst, dass das halbvolle bier gerade mit 5,90eur die kreditkarte belastet hat. gar nicht weit vom wohnheim gab es auch neben vielen kuscheligen cafes eine ganze reihe kleinerer und größerer gallerien, so dass ich jetzt einen umfassenden überblick über zeitgenössische kunst aus finnland habe.

kulturprogramm in tallinn

da tampere einen ryanair-flughafen hat, kann man immer mal schnell für wenig geld zu den verschiedensten zielen fliegen. ich war zb mal mit 10 weiteren leuten in riga, bei 0.01eur pro flug konnte martin dann auch großzügig alle einladen. danach hat mich hendrik freundlich in tallinn empfangen und mir einen großartigen einblick in das kulturelle leben dieser weiteren uni-partnerschafts-stadt von erfurt zu geben. die anschließende fähre nach helsinki war dann auch wieder ein großer spaß, voll mit ASOZIALST besoffenen finnen, die sich hemmungslos den niedrigeren alkoholsteuern

das coolste klo der welt über den dächern von riga

fern der heimat hingegeben haben. sich auf fähren zu betrinken und gehen zu lassen hat in finnland eine lange tradition. bei dem legendären, von der technischen uni organisierten LOVE BOAT trip nach stockholm habe ich mir diesen spaß auch mal gegönnt und muss sagen, dass das ganze durchaus seinen reiz hat. die ganze nacht saufen – stockholm angucken – auf der rückfahrt weitersaufen: ahoi.

wie es sich gehört, habe ich viele großartige leute kennengelernt. da sich die zahl meiner neuen finnischen freunde auch zum ende hin an einer hand abzählen ließ, habe ich wenigstens versucht, mich anderweitig international zu orientieren. da die anderen deutschen durchgehend vollproleten oder kleine mädchen waren, fiel es mir auch nicht sehr schwer, mich von denen fernzuhalten. irgendwie gab es bei uns im haus gelegentliche anti-deutsche tendenzen, zu meiner großen belustigung mit herrlichen nazi-vergleichen verdeutlicht (“waschmaschinen-SS” – “die deutschen haben wieder die küche besetzt” – “die haben hier alles hinterlassen wie warschau 44”). mir persönlich hat man dabei aber versichert, dass ich der einzige coole deutsche bin. neben dem obligatorischen hitlergruß (natürlich nett gemeint) war ich aber überrascht, wie präsent dieses thema für meine tschechischen und polnischen freunden nachwievor ist. es

feinste lokale köstlichkeiten mit edlen gewürzen verfeinert

können zwar alle damit locker umgehen, aber dieser teil unserer geschichte macht weiterhin einen maßgeblichen teil der wahrnehmung unserer nachbarn aus. weiterhin war es immer interessant zu sehen, wie viele leute zum ersten mal von zuhause weg sind und dementsprechend total ausrasten. manche entwickelten ernsthafte alhoholprobleme, andere versuchten krampfhaft ihre ersten sexuellen erfahrungen zu sammeln und wieder andere verloren sich in melanchonischem heimweh.

wenn auch der reguläre erasmus-kindergarten (5 mal die woche betrunken sein) nicht ganz mein fall war, so fand ich es trotzdem jeden tag wieder herrlich, mit so vielen interessanten leuten aus all den ganz unterschiedlichen europäischen und halb-europäischen (zb. türkei, russland oder die usa) zusammen zu sein. auch wenn europarecht sicher ziemlich kompliziert ist, so finde ich die europäische einigung eine super sache – das ist mir nochmal bewusst geworden. in der hinsicht leistet das erasmus-programm einen guten beitrag dazu.

joa, ähh, also… als fazit kann ich sagen, dass man einfacher als mit erasmus sicher nicht im ausland studieren kann. wer sich sich die chance entgehen lässt ist schön blöd, selbst wenn man nicht party-urlaub in barcelona macht lohnt sich sowas IMMER.
– viele punkte gesammelt – nice

lecker local bier from riga

– ausländische uni kennengelernt – unbezahlbar
– viel gereist – aber hallo
– viele eropäische superfreunde gefunden – was will man mehr

aber ich glaube, dass ein selbstorganisiertes semester außerhalb der EU sicher noch ganzes stück cooler ist und den horizont bestimmt mehr erweitert als so eine erasmus-klassenfahrt, in der man doch relativ wenig eigenverantwortlich organisieren muss. trotz der 200eur/monat erasmus-geld muss ich noch erwähnen, dass der ganze spaß auch bei einem sparsamen lebensstil nicht ganz billig war. leute aus anderen ländern haben deutlich mehr geld bekommen – keine ahnung warum wir so wenig kriegen. im januar komme ich nochmal kurz nach erfurt, sonst habe ich jetzt eiegntlich 4 monate ferien bis zum ss2010. jawoll.

für 12eur mal schnell das kulinarische heimweh mildern

ich erwarte übrigens noch ein paar mehr beiträge in diesem blog, also: ZACK ZACK!

sonst ein paar geruhsame feiertage und möge der weihnachtsmann eure ausgefallenen wünsche erfüllen,
martiiiiin

wir hatten schon früher als deutschland den ersten schnee



Argentina’s way of politics by koscheu
October 27, 2009, 11:21 pm
Filed under: Argentina, Universidad de Buenos Aires

Dieser Beitrag bezieht sich zwar in erster Linie auf die Situation in Argentinien, aber gewisse Dinge findet man doch in nahezu allen Ländern Lateinamerikas wieder. Nach einiger Zeit, in der man mehr oder weniger regelmäßig die Zeitung liest bzw. die Nachrichten verfolgt kann man sich ein ganz gutes Bild machen von den politischen Verhältnissen hier und kommt fast aus dem Kopfschütteln nicht mehr raus.

Zunächst ist man ja als Deutscher die Präsidialdemokratie eher weniger gewohnt, wenn man nicht gerade für längere Zeit im Ausland gelebt hat. Zur starken Stellung des Präsidenten, die man ja schließlich auch in Frankreich hat, kommt hier aber der “personalismo” hinzu, der zwar meines Wissens nur hier so explizit mit den Namen der Präsidenten auftaucht (Peronismo, Menemismo, Kirchnerismo), aber letztlich dasselbe ist wie in ganz Lateinamerika. Gewählt wird hier grundsätzlich die Person, weniger eine Programmatik. Diese Fokussierung auf den “líder” steht in der Tradition des “Caudillismo”, was etwa die “autoritäre, nicht institutionell verankerte, Leitung, die eine Person (der „Caudillo“) über eine soziale Gruppe ausübt, um eine politische, ökonomische oder soziale Situation zu verändern, die diese Gemeinschaft schädlich beeinflusst” (wikipedia) ist. Auch wenn das Nicht-Institutionelle heute durch eine mehr oder weniger demokratische Legitimation ersetzt wurde, bleiben die Charaktermerkmale des Machtstrebens, des Charismas und oft auch der Rücksichtslosigkeit, wenn es um die Sicherung der eigenen (vor allem geldwerten) Interessen geht. Nachhaltig geprägt hat das argentinische politische System Juan Domingo Perón, der Mitte des 20. Jahrhunderts hier Präsident war und dessen politisches Erbe hier immernoch in Form des “Peronismo” präsent ist, wenn sich auch verschiedene Strömungen herauskristallisiert haben, die ihre eigenen Begriffe prägen (Kirchnerismo, Menemismo). Das genaue Programm, das sich hinter diesen Namen versteckt ist ziemlich unklar, es definiert sich vor allem durch die Politik des jeweiligen Präsidenten. So ist Menemismo hier gleichbedeutend mit Staatsausverkauf. Carlos Menem wäre hier ein gutes Beispiel für die Rücksichtslosigkeit. Unter seiner Präsidentschaft hat der argentinische Staat so gut wie alles verkauft, was ihm gehörte, der Erlös für den Staat selbst war dabei eher zweitrangig. Gegen Menem laufen indes die Gerichtsverfahren, er hat sich wohl einigermaßen dabei bereichert. In ihm wird auch einer der Schuldigen für die schwere Wirtschaftskrise 2001 gesehen, deren Folgen auch heute noch auszumachen sind.

Nach mehreren Präsidentenwechseln in der Wirtschaftskrise übernahm dann Nestor Kirchner 2003 das Ruder und hat es geschafft, das Land wieder einigermaßen auf Erfolgkurs zu bringen. Seine Popularität nahm in den letzten Jahren jedoch rapide ab und nachdem seine Frau Cristina 2007 Präsidentin wurde, wird er hier mehr wie der Dämon hinter der eigentlichen Regierung gesehen, der nur darauf wartet 2011 erneut bei den Wahlen anzutreten. Auch wenn diese Ambitionen durch die Niederlage bei den Kongresswahlen im Juni einen kleinen Dämpfer erhalten haben, haut die Opposition hier munter weiter auf die Kirchners ein. Als Außenstehender kann ich mir schwer ein Urteil bilden, aber der Drang zur Macht scheint bei Nestor Kirchner schon ziemlich ausgeprägt zu sein. Das und seine Methoden machen ihn hier so unbeliebt, wobei so etwas im Wahlkampf auch schnell ändern kann, zur Not mit Hilfe von ein paar kleinen Geschenken.

Letztes Jahr stand das Land wohl am Rand zum Bürgerkrieg (so wurds mir erklärt): Die Regierung wollte die Ausfuhrbesteuerung für landwirtschaftliche Güter anheben, wogegen die Agrarlobby mit allen Mitteln vorgegangen ist. Davon war auch in Deutschland zu lesen, etwa als ganz Buenos Aires in Rauch gehüllt war, weil die Bauern auf Inseln im Rio de la Plata Feuer gelegt haben. Schließlich lag wohl für ein ganzes Jahr die landwirtschaftliche Produktion mehr oder weniger knapp (es war nicht die erste Erhöhung der Abgaben), für mich unverständlich und verantwortungslos von beiden Seiten, da Argentinien schließlich in hohem Maße von der Landwirtschaft abhängig ist. Caudillismo eben. Als es schließlich zur Abstimmung über die erneute Erhöhung kam, stimmte der Vizepräsident als Vorsitzender des Kongresses aufgrund eines Unentschiedens schließlich gegen die Erhöhung und wurde damit zum Hauptgegner der eigenen Regierung Kirchner. Diese kann ihn jedoch nicht absetzen weil seine Stellung von der Verfassung geschützt ist.

Wenn man hier so die Tagespolitik verfolgt, dann sucht man oft lange und verzweifelt nach Argumenten und Inhalten. Opposition heißt hier, gegen Kirchner zu sein, egal wieso und egal ob mit oder ohne Alternativen. Dazu muss man allerdings auch sagen, dass die derzeitige Stituation wesentlich von einem Mangel in der Verfassung geprägt ist. Der im Juni neu gewählte Kongress, in dem die Regierung keine eigene Mehrheit mehr haben wird, tritt erst im Dezember seine Amtsperiode an, bevor er dann in die Sommerpause geht. Nun versucht also die Regierung, bis zum 10. Dezember noch schnell die wichtigsten Gesetze durchzubringen, etwa ein neues Rundfunkgesetz, das unter dem Verdacht steht, venezolanische Presseverhältnisse und damit die staatliche Zensur einzuführen. Unabhängig von diesem Gesetz, bei dem gewisse Kritik sicher berechtigt ist, stützt sich doch auch bei anderen Gesetzesvorhaben die Kritik immer wieder darauf, dass das doch lieber der neue Kongress übernehmen sollte, der aber effektiv erst im März an die Arbeit geht. Etwaige Vorhaben der Regierung stehen also unter Generalverdacht.

Und während hier über das neue Mediengesetz abgestimmt wird, ist Cristina Kirchner in Indien und lässt sich vor dem Taj Mahal ablichten, um so ihren Vizepräsidenten mit ihrer Stellvertretung zu befassen und damit von der Abstimmung im Kongress fernzuhalten.

Die Anfälligkeit des politischen Systems wird auch in zwei Zahlen deutlich, die hier letzte Woche veröffentlicht wurden. Während 70 % der Argentinier die Demokratie für das beste aller Regierungssysteme halten (der höchste Wert in Lateinamerika), sind 83 % mit dem Funktionieren der demokratischen Institutionen wenig oder überhaupt nicht zufrieden. Und auch wirtschaftlich schlägt das politische Klima zu Buche: So sagen etwa zwei Drittel der Unternehmen in Argentinien, dass die politischen Faktoren ihre Investitionsentscheidungen in den letzten Jahren negativ beeinflusst hätten. Schließlich bringt hier auch ein Regierungswechsel meistens einen kompletten Richtungswechsel mit sich. Dies ist wohl auch der Grund, weshalb die Mehrheit der Argentinier eine Vision oder ein Leitbild der Politik vermisst und hier neidisch auf Brasilien und Chile schaut.

Über die Rivalität zwischen Argentinien und Brasilien könnte ich jetzt auch noch eine Stunde schreiben, aber ich will es erstmal dabei belassen.

Viele Grüße
Konrad



Midterm by safar0i0chashm
October 13, 2009, 10:15 pm
Filed under: Argentina, Torcuato Di Tella

Prüfungszeit und was mach ich in der Prüfungszeit wenn morgen Internationale Wirtschaftsgeschichte ansteht richtig procrastinieren. Ist übrigens ein super Kurs bei dem ich allerdings immer noch nicht gelernt habe warum es zur Industriellen Revolution kam, was ich gelernt habe sind die Namen von mindestens 5 Autoren die alle eine andere Meinung haben und es lieben sich mit ihren aufbereiten Statistiken über Körpergröße, Bevölkerungsdichte, Sterbezahlen und dem daraus abgeleiteten BIP zu widerlegen.

Wird schon! Letzte Woche habe ich mit erfolgreichem Gefühl meine erste Midterm Klausur komplett in gebrochenem Spanisch geschrieben.

Ansonsten bin ich umgezogen, da meine übers Internet gefundene Wohnung dann doch erstens zu Laut,zweitens zu dunkel war und drittens ist mein Mitbewohner auf den der Vertrag lief nach Ecuador zurückgekehrt. 1 1/2 jahre Jobsuche und dieselben Probleme hier heimisch zu werden wie jeder europäer sie auch hat, haben ihn dazu gebracht die große Stadt zu verlassen. Hinterlassen hat er mir die hälfte meiner Kaution und eine sehr brauchbare Gitarre. Immerhin was.Ah meine neue Wohnung ruhig mit Blick auf dem Rio de la Plata, 11 Stock, hell teile ich mit einer Französin und einer Amerikanerin, Erasmus halt 😉

Der Lesessaal meiner Universität hat sich übrigens als der beste Ort herausgestellt um Argentiner kennen zu lernen 😉 Leider hat er  und die dazugehörige Cafeteria nicht ganz das Flair des Hilgenfelds.

Einen Skatecontest in Cordoba habe ich auch gewonnen und gleichzeitig viele rollende Freunde gefunden. Und mein Mittwochabend gestaltet sich dann häufiger so Skaten ab 8 bis 12 dann in eine Pizzeria, die um diese Uhrzeit natürlich voll sind und so gegen halb zwei Nachts in eine der echt guten Eisdielen. Um drei ins Bett fallen und morgens um 10 gehört man noch Frühaufstehern.

Ein besonderes Drama das mein Leben hier bereichert ist übrigens die Qualifikation der Argentinischen Nationalmanschaft. Spannender und mit besserer Besetzung geht es nicht Maradona werden sie ihn ab morgen hassen? Und Palermo der Held des letzten Samstag hat seine ganz eigene Geschichte, Zwei Weltrekorde: drei verschossene Elfmeter in einem Spiel und das weiteste Kopfballtor und weitere echt bemerkenswerte Anektdoten.

Der Fussball hier ist Politik und kämpft mit ähnlichen Problemen, Ausverkauf der Stars an europäische Clubs (Privatisierung) und Machtgerangel um Präsidentenposten. Der Posten bei River Plate ist zu haben und die Stadt ist zugeflaster mit unkreativen Plakaten von reichen Geschäftsleuten die das Amt auch mit dem Hintergedanken haben wollen in der Politik dadurch erfolgreicher zu sein. So wie einst der Präsident von Boca der im letzten Präsidentschaftswahlkampf  kandiert hat. Zum Stadtbild gehören natürlich auch die täglichen Proteste, und so natürlich wie die Wettervorhersage werden im Fernsehen die gerade durch Demonstrationen gesperrten Straßen angesagt. Streiks zwei Beispiele eine gesamte Schülerschaft bestreikt ihre Schule da diese zwei Schüler mit Sanktionen bestraft. Warum bekamen sie die Strafe, Ihnen war es gestattet an einem nationalen Protestmarsch teilzunehmen doch sie hätten daanch zurückkehren sollen das haben sie natürlich nicht gemacht. Die Schüler fanden die Strafe ungerecht und eine Woche lang reiken sie nun. Oder ein Dorf sperrt die nationale Autobahn um seine Autonomie von einem anderem Dorf zu fordern. Die Autobahn ist die einzige Verbindung zur Atlantikküste  zu der viele Leute am Wochenende fahren.

So auch ich letztes Wochenende und es ist echt ein Paradies im vergleich zur Großstadt. War das erstemal reiten am Strand und denke ich habe ein neues Hobby gefunden. Und wenns mit dem Studium nicht klappt werd ich halt Gaucho 😉

So  und nun zurück zu der internationalen Wirtschaftsgeschichte.

Grüße ins wie ich höre grade 2 grad kalte Erfurt 😉



Essex ist nicht Cambridge by niklasaufderinsel
October 13, 2009, 10:10 pm
Filed under: OscarWildes Märchenland oder NiklasaufderInsel | Tags: ,

Essex ist nicht Cambridge. Die Farben sind eher grau. Die nasse Luft liegt schwer zwischen den grauen 70er Jahre Bauten und die Nacht sowieso. Das Audimax ein architektonisches Augenmerk” Prince William called it a Dustbin”, sagt man mir. Steht auf dem Campus und man weiß nicht was man denken soll. Praktisch in jedem Fall. Aber was sag ich? Der Wind ist frisch und die Studenten sind wissbegierig. War am Sonntag mit den Study Abroad Students in Cambridge. Wie eine verwelkende Blume wird die Tradition auf ein Podest gestellt, man geilt sich auf, dass man den Rasen der Colleges nicht betreten darf und: VERSCHIEDENFARBIGE Socken tragen sie auch noch. Gehört wohl eher in ein Harry Potter Film. Also Essex ist nicht Cambridge.



İstanbul’da vardım. by luciekret
September 24, 2009, 5:17 pm
Filed under: Istanbul

İyi akşamlar arkadaşlarım,

endlich komme auch ich dazu, meine geistigen Ergüsse in diesem Blog zu hinterlassen.

Ich bin jetzt ziemlich genau zwei Wochen in Istanbul, habe die große Flutwelle gut überstanden (von der man in der Stadt selbst übrigens absolut nichts mitbekommen hat) – mein Flugzeug muss eines der letzten gewesen sein, dass am Atatürk-Flughafen noch landen konnte, bevor dieser evakuiert wurde – und fühle mich schon mehr als wohl. Die ersten paar Tage habe ich in Lauras Zimmer gewohnt, weil die noch im Genuss ihres Zimmers auf dem Außerirdischen-Campus war, das in der Stadt aber schon gemietet hatte, und so bin ich irgendwie hineingeraten in die Erasmus-Familie / Wohnungsmafia und hatte drei Tage später ein sehr schönes, großes Zimmer mit Balkon nur zwei Straßen von Lauras Wohnung entfernt. Deshalb sitze ich jetzt hier in einem wunderschönen Wohnzimmer, über mir ist die Dachterrasse (die in Istanbul aber zur Standardausstattung gehört) und um mich herum wuseln sieben (bald nur noch fünf) sehr liebenswerte Menschen, mit denen ich das nächste halbe Jahr verbringen werde. Ich wohne mit zwei Türken, zwei Französinnen und einem Deutschen zusammen, im Moment wohnen aber auch noch zwei deutsch-türkische Mädels hier, die gerade Praktika machen. Das Konzept ist wie gesagt familiär, alles wird geteilt (“I’m offering you a room in my flat, not only space in the fridge.”) und alles ist sehr liebevoll. Ich gelte als absolut blond und werde andauernd in die Wange gekniffen, über den Kopf gestreichelt und ähnliches. Aber damit werde ich mich wohl abfinden müssen.

Die türkische Lebensweise ist sehr angenehm, zumindest wenn man nichts dringendes zu erledigen hat. Zu erwarten, dass an einer Bushaltestelle zumindest die Buslinien stehen, die dort abfahren, ist schon ziemlich spießig. Oder mit geschlossenen Türen Bus zu fahren. Oder mit weniger als 7 Leuten in einem Polo zu sitzen. Oder auf Autos zu achten, wenn man eine Straße überquert. Oder das Rauchen zu unterlassen, solange andere Leute essen. Aber ich muss sagen, dass ich mich ziemlich schnell an diese “kulturellen Unterschiede” gewöhnt habe. Es funktioniert auch alles – es dauert nur ein bisschen länger, als man hofft. Und da ich im Moment noch keine Uni und dementsprechend massenhaft Zeit habe, kann ich damit umgehen.

Briefkästen wurden übrigens abgeschafft in der Türkei (also die auf der Straße, in Hauseingängen gibt es sie, meist sperangelweit offen stehend, oder die Post wird einfach an ne Pinnwand im Hausflur geheftet). Bisher konnte mir niemand erklären, warum genau (“Njaa, hat nicht so ganz funktioniert, glaub ich!”) und da gerade Bayram (Feiertag) war, kann das schon mal ein bisschen dauern, bis man seine Briefe los wird (vier Tage lang sind die Postämter geschlossen und am fünften Tag muss man sich dann zwanzig Minuten anstellen, um dem Beamten seine Briefe in die Hand zu drücken). Wie gesagt, dauert einfach alles ein bisschen länger. Turkish hour halt.

Andererseits kann man hier alles telefonisch bestellen, wenn du zu faul bist, aus dem Haus zu gehen, rufst du halt kurz im Laden an der Ecke an und der kleine Junge (muss der nicht zur Schule, verdammt?) bringt dir die Sachen in die Wohnung – und vergisst natürlich die Hälfte. Und wenn du mal kein Geld dabei hast, bringst du das Geld eben am nächsten Tag vorbei – oder am übernächsten. Insgesamt kommt mir das Leben hier irgendwie unökonomischer, ineffizienter – und sehr viel sympathischer vor.

Soviel für den Anfang, ich melde mich wieder, wenn die Uni angefangen hat, oder ich das nächste Bayram authentisch in Adana bei der Familie meiner türkischen Mitbewohner (ja, natürlich sind sie Cousins!) verbracht habe, oder wenn Weihnachten in der großen Erasmus-Familie vorbei ist, oder wenn meine Klausuren vorbei sind… Mal sehen. Ihr wisst schon…

Hadi, öptum canlarım, görüşürüz, bye bye!

Lucie